Veganer Zitronenkuchen
Jedes Mal, wenn ich mich an die Backschüssel stelle ist es so, als würde die Zeit zum Stehen kommen. Wenn ich gestresst bin, muss ich mich nur in die Küche begeben, das Mehl aufreissen, den Zucker in die Schüssel rieseln lassen oder den Geruch einer frischen Zitrone einatmen und bin direkt ruhiger, voll im Moment und gelöst von allem, was zuvor war oder noch ansteht. Für mich ist Backen Meditation. Ich bin dann vollkommen im Moment und die meditative Tätigkeit des Backens (und auch des Kochens) hilft dabei, alles andere wieder mehr mit Distanz zu betrachten. Geht es dir ähnlich?
Meine ersten Backerlebnisse reichen weit zurück, weil ich Backen wohl immer schon zu meinen Hobbies zähle. Vermutlich sprechen oder backen die Konditoren-Gene meines Opas aus mir ;).
Sein Zitronenkuchen-Rezept ist es übrigens auch, das ich immer wieder versucht habe nachzuahmen, seitdem ich mich vegan ernähre. Denn sein Kuchen ist für mich einfach der beste Kuchen, den ich je gegessen und gemacht habe. Es gibt nur einen Haken - er enthält leider 6 Eier und jede Menge Butter. Mhpf...
Wenn du selbst schon oft Speisen veganisiert hast bzw. dich darin versucht hast, ist dir vermutlich auch aufgefallen, dass das nicht immer zu 100% möglich ist. Und so sind mir in der Vergangenheit auch einige vegane Zitronenkuchen nicht gelungen. Bis ich eines meiner liebsten veganen Kuchenrezepte (unseren Mohn-Nuss-Kuchen) einfach etwas abgewandelt und daraus einen Zitronenkuchen gezaubert habe.
Er ist zwar noch weit weg vom himmlischen Kuchen von Opa Sommer, aber da du den Vergleich mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit nicht hast ;), wird er dir trotzdem verdammt gut schmecken. Sonst hätte das Rezept schließlich nicht den Weg auf unseren Blog gefunden. Er schmeckt wunderbar zitronig, nussig und ist richtig saftig!
Da es ein Becher-Kuchen-Rezept ist, benötigst du keine Wage sondern lediglich eine Tasse in der Größe deiner Wahl. Nutzt du eine normale Tasse, kreierst du einen Kuchen, der sich ideal für eine Kasten- oder Kugelhupf-Form eignet.
So, jetzt wünsche ich dir aber ganz viel Freude mit dem Rezept und beim Backen!
DU BRAUCHST:
1 Becher Mehl
½ Becher Zucker
1 Becher gemahlene Mandeln
1 Becher Sojajoghurt oder Sojamilch. Wenn du Sojamilch nutzt, gibst du bestmöglich etwas mehr Mehl (ca. 3 EL) dazu, damit die Konsistenz nicht zu flüssig ist
½ Becher Rapsöl oder Margarine
1 BIO-Zitrone: Schale und Saft
1 Pkg. Backpulver
Für die Glasur:
1 BIO-Zitrone
Puderzucker aka Staubzucker
SO GEHT'S:
Reibe die Schale einer Zitrone und press ihren Saft aus. Gib alle Zutaten in eine Schüssel und verrühre sie zu einer homogenen Masse. Sollte die Konsistenz zu dünnflüssig sein, gibst du ganz einfach etwas mehr Mehl hinzu.
Fette deine Form ein oder leg sie mit Backpapier aus und heize den Backofen auf 180°C (Umluft) vor. Gib die Masse in die Form und lass den Kuchen für circa 45-55 Minuten im Ofen backen, bis er goldbraun ist. Mit einer Gabel kannst du am Ende der Backzeit die Stichprobe machen und schauen, ob noch Teig hängen bleibt oder nicht.
Für die Glasur wartest du am besten, bis der Kuchen vollständig erkaltet ist. Siebe dann den Puderzucker fein in eine Schüssel und verrühre ihn mit Zitronensaft. Schnell passiert es, dass du es mit der Zitrone zu gut meinst und daraufhin jede Menge Puderzucker hinzufügen musst, bis die Glasur richtig schön dickflüssig ist. Daher lieber Schrittweise mehr Zitronensaft hinzufügen.
Mir ist leider der Zucker ausgegangen und deshalb siehst du auf den Fotos auch, dass die Glasur eine Spur zu dünnflüssig (für mich!) ist. Ich hätte sie gerne richtig schön weiß und fester gehabt. Das tut dem Geschmack allerdings keinen Abbruch!
Für die Deko der Deko eignet sich hier die geriebene Zitronenschale oder Blüten.
Mhhhh und dann heißt es nur noch: zurücklehnen und GENIESSEN.
Von Herzen,
