Marmelade einkochen Grundrezept
Mhhhh selbstgemachte Marmelade auf dem Brot schmeckt doch immer noch am Besten, nicht wahr?
Vielleicht bist du auch voll on Fire, wenn es darum geht, Obst einzukochen und zu Marmelade zu verarbeiten. Oder aber du zögerst, weil du vielleicht denkst, es dauert zu lang oder es könnte ein riesiges Chaos in der Küche entstehen?
Solltest du bisher wirklich gezögert haben, kannst du dich ab jetzt entspannt zurücklehnen, denn wir können dir versichern, dass selbstgemachte Marmelade extrem schnell geht und wirklich kein großer Aufwand ist. In Wahrheit kannst du die einzelnen Steps wie entsteinen, einzuckern oder die Gläser ausspülen, ganz einfach nebenher machen.
Du erhältst von uns hiermit ein Grundrezept, das du beliebig variieren kannst. Wir machen daraus eine Zwetschkenmarmelade (Pflaumenmarmelade), du kannst aber auch ein anderes Obst verarbeiten oder dich mit Gewürzen austoben und fancy unterwegs sein (siehe Inspirationen weiter unten).
Welches Obst eignet sich gut zum Einkochen?
Im Prinzip eignet sich jedes Obst für Marmelade. Und so bieten die warmen Monate (für die kalten) des Jahres viele Möglichkeiten, heimisches Obst zu verarbeiten: Marillen (Aprikosen), Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, Zwetchken (Pflaumen), Holunderbeeren, Birnen sowie Rhabarber (der eigentlich ein Stangengemüse ist) uvm.
Wie bleibt Marmelade lange haltbar?
Wichtig bei der Herstellung von Marmelade ist, dass der Wassergehalt der Früchte gebunden wird. Denn je niedriger der Wassergehalt in Lebensmitteln, desto schwieriger machen wir es dem Schimmel, sich auszubreiten. Zucker ist wasserbindend und kann, sofern er ausreichend verwendet wird (zu mind. 50%), zur wirklich langen Haltbarmachung von eingesetzt werden.
Außerdem wirkt Pektin, ein natürlicher Zuckerbaustein von Früchten, als Geliermittel und bindet Wasser ebenfalls.
Und last but not least, verwenden wir saubere und mit kochendem Wasser ausgespülte Gläser, die Luftdicht abschließen. So gewähren wir keiner Unreinheit eine Chance und Marmelade kann locker den Winter über und auch mehrere Saisonen auf den Verzehr warten - sofern du warten kannst :D.
Wie schon erwähnt, ist das ein Rezept für Zwetschkenmarmelade, du kannst jedes andere Obst deiner Wahl nehmen:
Hol dir also Obst, das du gerne zu Marmelade einkochen möchtest. Ganz egal, ob du einen eigenen Marillenbaum hast, auf die Erdbeerfelder gehst und dir Korb und Bauch befüllst oder den Spaziergang in den nächsten Supermarkt tätigst.
Du brauchst für ca. 5-6 Gläser à 200 ml:
1kg Zwetschken
500g Gelierzucker (2:1)
Saft von 1 Bio-Zitrone
Passierstab
Trichter
So geht's:
Wasche, entkerne die Zwetschken und schneide sie klein. Viertel genügen.
Nimm dir einen großen Topf, gib das Obst hinein, ebenso Zucker und Zitronensaft. Nun vermenge alles miteinander und lass alles für 2-3 Stunden ziehen.
Bring ausreichend Wasser in einem neuen Topf zum Kochen und koche darin alle Gläser und Deckel 10 Minuten aus. Mit einer Küchenzange oder einer Gabel kannst du die heißen Gläser und Deckel aus dem Topf nehmen und sie zum Abtropfen & Trocknen auf ein frisches Küchenhandtuch geben.
Nach 2-3 Stunden kannst du den Topf mit dem Obst aufkochen. Lass das Obst ca. 10 Minuten köcheln. Gut umrühren, sodass nichts anbrennt. Am Ende zückst du den Passierstab und pürierst das Obst so fein, wie du es gerne hast.
Stell die getrockneten und sauberen Gläser mit der Öffnung nach oben auf und füll die Marmelade mit dem Trichter in die Gläser zügig ab. Gut verschrauben und fertig ist deine selbstgemachte Marmelade. Das ging schnell, nicht wahr?
Inspirationen
Solltest du ein bisschen wild gehen wollen, machen sich Gewürze auch besonders gut in Marmelade. Gewürze wie Nelke, Kardamom, Ingwer (auch kleingeschnittener kandierter Ingwer), Chai-Gewürz, Zimt kannst du ganz wunderbar dazugeben.
Idee: füll die Hälfte der Menge ganz ohne Zusatz ab und den Rest kochst du nochmals mit Gewürzen auf. So hast du beides: eine fruchtige Marmelade mit ihrem ursprünglichen Geschmack und eine aufgepeppte Marmelade.
Muss ich die Gläser auf den Kopf stellen?
Viele drehen die Gläser nach dem Abfüllen für ein paar Minuten auf den Kopf. Das ist aber nicht nötig, wenn du sauber arbeitest und Gläser sowie Deckel (!) gut abgekocht hast. Du machst aber auch nichts falsch, wenn du es tust.
Brauche ich Geliermittel, um Marmelade einzukochen?
Gelierzucker ist mit Pektin (tlw. auch mit Säuerungsmittel und Konservierungsstoffen) zugesetzter Zucker. Gelierfix ist Pektin mit zugesetzten Säuerungsmittel und Konservierungsstoffen. Letzteres nutzen viele, um weniger Zucker zu verweden.
Und wie du nun weißt, wirkt Pektin wasserbindend und gelierend.
Marmelade muss aber nicht unbedingt mit Gelierzucker oder Zugabe von Pektin hergestellt werden, vor allem dann nicht, wenn du Früchte nutzt, die von Natur aus einen hohen Pektingehalt haben wie z.B. Beeren, Zitrusfrüchte oder Äpfel. Erdbeeren oder Marillen haben jedoch einen niedrigeren Pektingehalt und können von einer Gelierzucker-oder Pektinzugabe profitieren. damit die Marmelade noch länger haltbar wird.
Du kannst also sowohl Marmelade mit reinem Zucker als auch mit Gelierzucker (oder Gelierfix) einkochen und beides wird funktionieren. Das Rezept ist mit Gelierzucker angegeben, um die Haltmarmachung auch bei Pektinarmen Obstsorten ohne großen Aufwand zu gewährleisten.
Alternativ kannst übrigens auch auf Apfelpektin oder Pektin aus Zitronen- oder Orangenschalen zurückgefriffen werden. Dann z.B. einfach ein ein Säckchen (Teesäckchen) mit Apfelschalen mitkochen.
Solltest du keinen Zucker verwenden wollen, hält die Marmelade nicht ganz so lange und muss evtl. im Kühlschrank aufbewahrt werden. Je sauberer du aber arbeitest, desto länger wird sie dir halten.
Mhhhhh, nadann, lass dir dein Frühstück schmecken!
Alles Liebe,
Cora & Verena
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