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  • AutorenbildCora

Die Sprache meines Körpers

Unser Körper spricht permanent mit uns. Doch bis zu welchem Grad hören wir ihm zu und wann gehen wir über unsere Grenzen? Eines ist klar: wenn wir immer wieder die Grenzen unseres Körpers missachten, zeigt sich das in sehr deutlichen Signalen bis hin zu wiederkehrenden Symptomen: Verspannungen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Verdauungs- & Zyklusbeschwerden, um nur einige zu nennen.


Um das garnicht erst entstehen zu lassen aber auch, um bestehende Reaktionen des Körpers zu lindern, ist es hilfreich, die Sprache des Körpers zu lernen. In diesem Beitrag schreibe ich darüber, welche Sprache er überhaupt spricht und teile eine wichtige persönliche Erfahrung mit dir, die mich gelehrt hat, diese Sprache zu verstehen.


Welche Sprache spricht mein Körper?

Wir kennen es alle: Wir müssen Gähnen und die Augen fallen zu, weil wir müde sind. Es grummelt im Magen, weil wir Hunger haben. Die Zunge ist trocken, weil wir durstig sind. Wir zittern, weil wir zu wenig gegessen oder weiche Knie vor Höhenangst haben…


Unser Körper drückt sich durch eindeutige Körpersignale aus. Zu ihnen gesellen sich dann hier und da aber auch die etwas undifferenzierten Signale, die nicht mehr so offensichtlich nach Hunger, Durst und Schlaf schreien.


Nimmst du wahr & wie reagierst du, wenn

  • du immer mal wieder Kopfschmerzen hast?

  • du unkonzentriert und nervös bist?

  • deine Atmung flach ist oder du sogar Atemaussetzer hast?

  • dein Auge zuckt?

  • mit der Verdauung regelmäßig was nicht passt?

  • du oft Schmerzen hast, z.B. im Magen- Darm-Bereich oder während deiner Menstruation?

  • oder die Menstruation unregelmäßig ist bzw. ausbleibt?

Ich lade dich ein, diese Fragen ganz ehrlich zu beantworten.


Ich kenne ein paar der genannten Signale aus meiner Vergangenheit sehr gut. Diese körperlichen Reaktionen können aufgrund physiologischer Ursachen entstehen. Sie können aber auch psychosomatisch sein. Es gibt ja nicht umsonst den Spruch, dass der Körper der Spiegel der Seele ist.


Die Frage ist: hörst du hin oder hörst du weg?



Ich habe lange nicht hingeschaut. Glücklicherweise hat sich inzwischen einiges verändert. Und ich erzähle dir auch warum..


Das passierte mir, als ich nicht auf meinen Körper hörte

Als ich 2016-2018 als Diätologin in einem Krankenhaus arbeitete, musste ich um 5 Uhr aufstehen. Prinzipiell kein Problem, denn ich bin ein Morgenmensch. Aber weil ich oft nicht rechtzeitig ins Bett ging, wachte ich dementsprechend nach einer Zeit mit geschwollenen Händen auf, sodass mein Ring nicht mal mehr runter ging und mein Gesicht sogar rötlich gefärbt war.


Ich habe damals einige übermüdete Tage verbracht, mich mit Kaffee wachgehalten und alles durchgedrückt. Am nächsten Morgen das gleiche Spiel. Lange Zeit habe ich nicht gemerkt, wie sehr mich das belastet und was ich eigentlich möchte. Ich habe mir nicht genug Schlaf geschenkt und nicht darauf geachtet, was ich brauche.


Glücklicherweise kam die Einsicht, also habe ich diesen Job gekündigt und einen anderen Job angenommen (in derselben Firma, in der Verena gearbeitet hat). Mehr Schlaf habe ich definitiv bekommen aber weniger gearbeitet nicht wirklich. Neben diesem Job habe ich auch weiterhin meinen Partner in seiner Selbständigkeit unterstützt und gemeinsam mit Verena unser mitbauchgefuehl-Baby großgezogen.


Ich habe es geliebt, gefordert zu werden und bin lange mit einer großen Arbeitslast extrem gut zurechtgekommen. Es fühlte sich schließlich auch gut an, viel zu tun und gebraucht zu werden. Dachte ich zumindest. Denn zwischen zurechtkommen und unbemerkter, chronischer Überforderung ist ein großer Unterschied. Und obwohl ich damals schon dachte, achtsam zu sein, habe ich viele Jahre die eigenen Körpersignale überhört und meinen Körper und seinen Rhythmus nicht respektiert.


Es war wie ein Kurzschluss im Hirn, weil die Spannung zu hoch ist.

Bis ich eines Tages in der Arbeit Blitze in meinen Augen sah. Zuerst dachte ich, dass ich einfach zu lange in die Sonne geschaut habe und fand es noch recht amüsant. Als ich (mit dem Fahrrad!) zuhause angekommen bin habe ich gespürt, dass etwas nicht stimmt, mich hingelegt und versucht zu entspannen. Als ich jedoch keine richtigen Sätze mehr herausgebracht habe und mir die Worte fehlten, hat mein Partner die Rettung gerufen.


Die Sprachstörung ging nach ein paar Minuten wieder weg, aber der Schock blieb. Ich lag 2 Tage auf der Stroke-Unit und hatte alle möglichen Untersuchungen. Glücklicherweise war nichts zu finden und so wurde ich mit folgender Diagnose entlassen: Migräne mit Aura aber ohne Kopfschmerzen, die sich in meinem Fall mit Blitzen und Sprachstörung ausdrückte (Migräne-PatientInnen beschreiben ihre Aura unterschiedlich).


Wir sind die ÜbersetzerInnen der Körpersprache

Am Ende ist es mir ganz egal gewesen, ob Migräne jetzt der richtige Begriff war oder nicht. Ganz klar war und ist mir bis heute: ich habe mich unbemerkt lange Zeit überfordert. Die Arbeitslast war zu hoch und ich habe die Sprache meines Körpers nicht verstanden, bis es ganz eindeutig war. Und daraus habe ich gelernt!


Auch heute passiert es mir, dass ich z.B. manchmal einen Serienmarathon am Abend schaue oder nehme mir an einem Tag zu viel vor. Aber der Unterschied zu damals ist: ich kenne nun meine Grenzen viel besser, nehme schneller wahr, was mir guttut und was nicht und vor allem gebe ich mir dann auch das, was ich brauche!


Und jetzt - here we are. Mein großes Anliegen ist es, dass du zur/zum ÜbersetzerIn deiner eigenen Körpersprache wirst. Damit auch du deine Grenzen und Bedürfnisse noch feiner wahrnehmen kannst und dir das geben kannst, wonach dein Körper so deutlich ruft.


Der wichtigste Schritt zu einer guten Körperbeziehung: Bewusstwerdung

Für den Abschluss lade ich dich dazu ein, dir folgende Fragen zu stellen und dir eine ehrliche Antwort zu geben. Wie oft gehst du über deine Grenzen?

  • Sitzt du trotz gähnender Müdigkeit am Handy mit weit aufgerissen Augen, liest Nachrichten und belachst Bilder?

  • Kennst du Momente, in denen du vergisst zu essen und zu trinken?

  • Wie oft hast du dich schon hungrig erlebt, kein veganes Snickers weit und breit gehabt und bist voll in die Hangry-Phase (Hungrig & Angry zugleich) gegleitet?

  • Wachst du manchmal/oft mit geschwollenen Augen auf, weil die Nacht wieder zu kurz war?

  • Gehst du trotz Unwohlsein oder Schmerzen arbeiten?

  • Fällt dir noch eine Situation ein, in der du deinen Körper übergehst?

Wenn du noch tiefer eintauchen willst, nimm Stift und Papier und werde dir über folgende Punkte noch klarer:

  • Welche Situationen kennst du, in denen du über deine Grenzen gehst, indem du z.B. zu viel von dir willst/erwartest/forderst?

  • Gibst es Momente, in denen es sich nicht stimmig anfühlt, gewisse Dinge zu tun? Welche sind das?

  • Kannst du bereits wahrnehmen, welche Signale dir dein Körper sendet?

Alleine die Bewusstwerdung darüber, dass etwas unstimmig ist oder, dass körperliche Reaktionen vorhanden sind, ist der erste und wichtigste Schritt. Sie ist der Startpunkt auf deiner Reise, die Beziehung zu deinem Körper zu vertiefen und einen gesunden und liebevollen Umgang mit dir selbst aufzubauen.


Und egal, wie laut du bereits hörst, was dein Körper sagt oder nur eine leise Ahnung hast, dass etwas unstimmig ist. Erkenne das an. Atme tief durch, schenke dir selbst eine Umarmung und lass es erstmal nur so stehen.


Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich allein dadurch bereits einiges verändert!


Und wenn es sich für dich gut anfühlt, beginne ein Journal, in das du immer dann hineinschreibst, wenn du mal wieder in einer bestimmten Situation warst, die sich nicht gut angefühlt hat, du etwas getan hast, was unstimmig war und in welcher Art und Weise dein Körper reagiert hat.


Ich freue mich über einen Austausch, um zu wissen, was dieser Beitrag in dir auslöst und bin gespannt, wie deine Reise zu einer gesunden Körperbeziehung verläuft. Hörst du weg oder hörst du zu? Teile es mit uns unter unserem Post auf Instagram.


Von Herzen,



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