Unser Rückblick auf die VegMed 2018
Wir, Verena und Cora, waren mitbauchgefuehl vom 20.-22. April 2018 auf der 5. VegMed in Berlin, dem Medizinischen Fachkongress zu pflanzenbasierter Ernährung. Wir freuen uns nun sehr, in diesem Beitrag unsere Erfahrungen und Gedanken über den Kongress mit euch zu teilen.
Natürlich haben wir vor und nach der Fortbildung keine Meter gescheut und uns bei
jeder noch so kleinen Möglichkeit im veganen Paradies Berlin durch die kulinarischen
Köstlichkeiten geschlemmt :) Deswegen findest du in unserem Beitrag auch noch jede Menge Tipps für deinen nächsten Berlin-Besuch.
Unser Fazit möchten wir gleich zu Beginn positionieren:
Die VegMed war unglaublich INFORMATIV, MOTIVIEREND und INSPIRIEREND.
Dieser Fachkongress vereint die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema pflanzenbasierte Ernährung mit den jahrelangen Erfahrungen von unterschiedlichsten Menschen (Ärzten, Ernährungswissenschaftern, Professoren, Sportlern und vielen mehr). Er beleuchtet die Stellung der veganen Ernährung sowohl aus der Sichtweise medizinischer Fachkreise, als auch vom Standpunkt unserer Gesellschaft. Die VegMed gewährt Rückblicke auf beachtliche Ereignisse der Vergangenheit und gibt Ausblick auf die Zukunft. Also für alle Interessierten: Die nächste VegMed findet im April 2020 statt. Go for it ;)
Dieses Wochenende hat uns sehr bereichert. Es ist ganz großartig, was sich in den letzten Jahren alles getan hat. Angefangen mit der Bewusstseinssteigerung für pflanzenbasierte Ernährung in der Bevölkerung im Allgemeinen, dem vermehrten Wunsch nach Tierschutz, Nachhaltigkeit und Gesundheit, dem Angebot und der Nachfrage nach mehr veganen Lebensmitteln auf dem Markt bis hin zu ganzen Ländern, die nachhaltige Initiativen auf die Beine stellen. So z.B. Portugal: hier sind seit März 2018 öffentliche Kantinen dazu verpflichtet, zumindest eine vegane Speise anzubieten. Und es geht weiter - bis hin zur Implementierung dieser Ernährungsform in die Empfehlungen großer Ernährungsgesellschaften. Letzteres ist z.B. bereits in Australien der Fall. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sieht das leider ein bisschen anders. Sie lehnt eine vegane Ernährung zwar nicht ab, empfiehlt sie jedoch auch nicht. Was bedeutet das? Diese Ernährungsform wird nicht empfohlen, da es einfach noch keine ausreichenden Langzeitstudien in diesem Bereich gibt. Das stimmt und muss natürlich erwähnt werden – wir benötigen unbedingt mehr Studien! Dennoch gibt es viele Gründe, sich für eine pflanzenbetonte Ernährung zu entscheiden und sollte man dies tun, muss man seine Ernährung vielfältig gestalten und damit auf bestimmte (kritische) Nährstoffe achten, um etwaigen Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Es wurde mehrmals betont, welch positiven Einfluss eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung auf die Gesundheit hat, und dass wir durch sie aktiv Zivilisationskrankheiten reduzieren können, wie u.a. erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes und Übergewicht. Wir können mit dieser Ernährungsform aber auch noch viel mehr tun und bereits in der Prävention dieser Krankheiten beginnen! Mit Neal Barnard’s emotionalem Vortrag über die Herstellung und die süchtig
machende Wirkung von Käse, inklusive Haltung und Umgang mit Milchkühen, kam der moralische Beitrag zum Thema auch nicht zu kurz. Es gab eine Ode an die Nüsse, mit der Botschaft, wie gesundheitsfördernd ihr täglicher Genuss ist, denn dieser tolle Snack ist vollgepackt mit den wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren! Außerdem gab es tolle Beiträge zu einer vollwertigen veganen Ernährung für Schwangere, Stillende und Mütter, die ihre Kinder vegan ernähren möchten. Auch hier ist es natürlich sehr wichtig, dass die Zufuhr bestimmter Nährstoffe nicht außer Acht gelassen wird.
Ganz besonders gut gefallen hat uns die Diskussion über die richtige Kommunikation pflanzenbasierter Ernährung. Soll man nun missionieren oder motivieren? Prof. Leitzmann hat hierzu viele schöne Worte gefunden. Auch er vertritt die Meinung, Menschen zu inspirieren und das mit dem Missionieren lieber sein zu lassen ;). Wenn beispielsweise Gäste zu Besuch kommen, fragt am Ende jeder nach dem Rezept und nicht danach, wo bloß das Fleisch war. Genau das empfinden wir auch und möchten insbesondere mit diesem Beitrag nochmals betonen, dass es unser Ziel ist, Menschen zu informieren und vor allem zu inspirieren.
Auch das Thema Milch wurde kontrovers diskutiert – Ist Milch gut, ist Milch schlecht? Die aktuelle Studienlage spricht sich gleichermaßen für und gegen den Konsum von Milch aus. Doch letzten Endes geht es um viel mehr als nur das. Wir sind es als Konsumenten, die die Aufgabe haben, unser Kaufverhalten kritisch zu hinterfragen. Um es mit den Worten von Brenda Davis zu sagen:
"As human beeings we need to look beyond!
We need to preserve our ecological system, we need to be more sustainable, we need to give something back to our nature."
Ihr Zitat hat uns sehr bewegt und uns in unserem Tun bestätigt! Auch wir möchten unseren ethischen und ökologischen Fußabdruck in der Welt möglichst klein halten und sind sehr stolz, mit unserem Blog, der Wissensweitergabe und Inspiration, ein Teil dieser veganen Bewegung zu sein.
Es war ganz wundervoll, so viele gleichgesinnte Menschen anzutreffen und wir sind sehr dankbar dafür, dass wir so viele inspirierende Vorträge hören und Gespräche führen konnten. Wir haben die VegMed 2018 mit einem super guten bauchgefuehl verlassen.
.............................................................
Wir möchten diesen Beitrag aber noch nicht abschließen, ohne euch unsere kulinarischen Empfehlungen mitzugeben. Berlin ist DAS vegane Mekka! Durch den Kongress hatten wir leider nur begrenzte Möglichkeiten, uns durchzuessen. Aber hier sind unsere Foodstops und was wir empfehlen können:
Pizzeria la Stella Nera. Eine Holzofenpizza wie in Italien. Der Pizzaboden war luftig leicht und geschmacklich wunderbar – so auch die Tomatensauce. Unsere Pizza war ohne veganen Käse, weil wir den puren Geschmack von Tomatensauce und Teig lieben. Es gibt aber auch Pizzen mit diversen Käsesorten.
Café Pêle Mêle. Diesen Morgen (unser erster in Berlin) haben wir so richtig genossen. Und zwar mit gutem Kaffee (riesen Portion!) und einem tollen Granola mit Sojajoghurt und frischen Früchten.
Yoyos Foodworld. Das war einfach Burgerlicious! Hier gibt es viele verschiedene Burger und sicher ist für jeden was dabei – für Fischliebende gibt es Burger mit Remouladensauce ;) Aber neben Burger gibt es auch Gyros, Pizza, Wraps und mehr.
From Hanoi with Love. So schmeckt Vietnam. Wir waren begeistert vom Glasnudelsalat mit Tofu bzw. Sojaschnetzel, den Sommerrollen und vor allem von den frittierten Wan Tan Taschen mit Steinpilzen. Wooooho!
Ein Pavillon am Maybachufer. Hier ein Beispiel dafür, wie sau cool Berlin ist. Wir haben es nicht erwartet, aber als wir entlang des Maybachufers in Neukölln spaziert sind, haben wir ein total liebes Beisl entdeckt, das sogar vegane Waffeln angeboten hat. Yeah!
Abgesehen von unseren Empfehlungen sind wir schlichtweg begeistert, denn in Berlin gibt es einfach eine große Vielfalt an Restaurants & Cafés mit rein pflanzlichen Speisen und so ungefähr an jeder Ecke vegane Alternativen.
Mitbauchgefuehl platzt.
Comments