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100% vegan - ein Muss?


Ist es dir schon mal passiert, dass du ein blödes Kommentar kassiert hast, weil du als VeganerIn zu Honig gegriffen hast? Oder, weil du bei einem Abend mit Freunden doch was gekostet hast, was nicht ganz vegan war? Ist es überhaupt nötig und möglich, immer zu 100% alles „richtig“ zu machen, wenn es um vegane Ernährung geht? Was wir von diesem Vegan-Stempel halten und wie unsere persönliche Reise in die vegane Welt war, möchten wir dir in diesem Blogpost zeigen.


Verena Lang
Verena, wie sie die Schüssel hält

Ich, Verena lebe seit 11 Jahren vegan und ja, ich lebe es! Das heißt, ich verzichte auf tierische Produkte jeglicher Art - ob sie nun in Lebensmitteln, Kleidung oder Kosmetik versteckt sind. Mir ist es wichtig, keine Wolle und kein Leder zu tragen, mich nicht in Daunenfedern zu betten und auf tier(versuchs)freies Make-Up zu achten. 2008 in der Fastenzeit habe ich damit begonnen, Fleisch wegzulassen, was mir anfangs ziemlich schwer fiel. Denn ich hatte mich noch nie bewusst mit Ernährung befasst und mir war demnach auch nicht klar, wo überall Tier enthalten ist. Ich erinnere mich an eine Situation in der Schulkantine, in welcher ich mir mit Nockerl und Fleischsaft mein "vegetarisches" Mittagessen zusammengestöpselt habe. Oder als ich nach dem Kauf eines gefüllten Weckerls am Schulbuffet draufkam, dass da neben Käse auch noch Wurst drin ist. WURST, dachte ich mir, geb ich sie halt raus! Ist ja nur ein Experiment, ich bleib sowieso nicht vegetarisch. Oh wie falsch ich lag!

Gemeinsam mit einem Freund informierte ich mich immer mehr und bald stellte ich fest, dass in vegetarischen Produkten auch sehr viel mehr Tierleid steckt, als ich vermutet hatte. Ich hörte in mich hinein und kam zu dem Entschluss, dass sich das Konsumieren tierischer Speisen für mich einfach nicht mehr richtig anfühlte. Und so begann ich meine vegane Reise. Meine erste selbstgekochte vegane Speise war übrigens in Sesam panierter Tofu. Das war ein lustiges Experiment und für mich damals ziemlich exotisch. Doch ich fands recht gut und so kam eins zum anderen. Ob ich zu 100% alles richtig mache? Sicher nicht. Und das ist auch gar nicht mein Ansporn. Mir geht es vor allem darum, mich zu informieren und die Dinge umzusetzen, die ich umsetzen kann - so gut es eben geht. Alles Schritt für Schritt. Denn meine Reise ist noch lange nicht zu Ende.


Cora Sommer
Cora, wie sie ihren Wrap füllt

Ich, Cora, ernähre mich nun seit über 4 Jahren vegan, wobei ich lange Zeit auch Ausnahmen gemacht habe, wenn ich zum Beispiel irgendwo eingeladen war. Begonnen hat meine Erfahrung mit veganer Ernährung auch mit der Fastenzeit. Damals wohnten Verena und ich noch zusammen in einer WG und ich wollte auf etwas verzichten, was ich im Übermaß esse, um es wieder mehr wertzuschätzen. Und das waren Milchprodukte!


Ich hatte mich also auf ein 40-tägiges Fastenprojekt eingelassen mit der Annahme, dass ich ja eh anschließend wieder „normal“ essen kann. Aber es war alles so spannend! Meine Liebe zu Linsen mit Räuchertofu ist entfacht, genauso wie zu veganer Bolognese oder Bohnensalat mit Kernöl und wow, es gab so viel Neues, was ich bisher nie gegessen hatte. Verenas entspannte Art, mir einfach vorzuleben was es alles gibt, anstatt mit dem Finger zu zeigen, hat mir dabei sehr geholfen! Naja und so verging die Zeit und ich habe gelernt, dass es ziemlich einfach ist, Milch, Joghurt, Eier und Co zu ersetzen. Und zwar ohne, dass Verzicht ein Begriff ist, denn wenn man erstmal in die pflanzliche Welt eintaucht, entdeckt man, wie riesig die Lebensmittelvielfalt ist!


Alles in allem kann ich sagen: ich habe mich noch nie besser gefühlt, als nach dem Wechsel zur veganen Ernährung - habe aber auch erst meinen Weg finden müssen.


Vegan Essen = mission impossible?

Nein! Insbesondere dann, wenn du selbst kochst, ist das überhaupt kein Problem! Auch wenn man Freunde und Familie hat, die das verstehen oder experimentierfreudig sind, verhungert man (größtenteils) nicht ;) Wenn man in einer großen Stadt wie Wien lebt, gibt es quasi an jeder Ecke Restaurants mit veganen Speisen, Bäcker mit pflanzlichen Alternativen und Supermärkte, deren Regale mit immer neuen veganen Produkten bestückt werden.

Allerdings gibt es natürlich auch Situationen, in denen es gar nicht so einfach ist, was Veganes zu finden. Das kommt zum Beispiel vor, wenn du irgendwo in der ländlichen Pampa bist, bei Verwandten 3. Grades, die Hausmannskost ihr Leben nennen oder bei Geschäftsessen, wo du keinen Einfluss auf die Wahl des Restaurants hast. Hier ist dann deine Kreativität gefragt! In solchen Fällen führt oft kein Weg daran vorbei, selbst den Kochlöffel zu schwingen und dein eigenes Essen mitzubringen oder dann gibt’s im Restaurant halt mal Pommes, Salat oder Nudeln mit Tomatensauce – eh auch nicht schlecht ;) Wenn du Tipps brauchst, wie du dich auf Reisen pflanzlich ernähren kannst, kannst du dir den Artikel von Verena – „Vegan am Alpe Adria Radweg“ oder von Cora „Vegan am Jakobsweg“ durchlesen. Wir alle müssen unseren eigenen Weg finden, wie wir in solchen Situationen umgehen, was für uns passt und was nicht.


veganes Buffet

Ob wir durch unsere Ernährung unser Umfeld beeinflussen? Auf jeden Fall, aber niemals aktiv, indem wir missionieren. Viel mehr halten wir uns am liebsten an unser Motto "inspirieren statt missionieren". Ob damals in der Schule, in der Uni oder jetzt im Job: immer ist jemand interessiert daran, was wir da so kochen und essen. Durch den Austausch darüber konnten wir schon viele unserer Freunde, Familie und Kollegen ganz ohne Zwang Gusto auf pflanzliche Ernährung machen und so zu mehr Abwechslung in deren Speiseplan führen. Den ein oder anderen haben wir allein durch unsere Leidenschaft zu veganer Ernährung und unser bloßes "Vorleben" zum Umdenken gebracht.

Doch muss ich nun zu 100% vegan sein, um alles richtig zu machen? Unsere Meinung ist klar: nein. Jeder Schritt, mehr pflanzliche Produkte in deinen Alltag zu integrieren, ist ein positiver Schritt! Du kannst dich dazu entschließen, 100 % zu geben, oder auch erstmal nur deine Kuhmilch durch Getreidemilch austauschen. Wieviel und was du umsetzen magst bleibt natürlich ganz dir selbst überlassen. Und solange es sich für dich richtig anfühlt, brauchst du dir auch nicht gleich ein Label aufzudrücken. Wer weiß - vielleicht ergibt sich auch bei dir aus einem veganen Monat gleich ein ganzen Jahr...

Hör einfach auf dich und dein Bauchgefühl und stöbere gerne in unseren Rezepten, wenn du mehr pflanzliche Inspirationen erhalten möchtest. Zögere auch nicht, uns anzuschreiben wenn du Fragen zum Thema hast oder dich eine vegane Ernährungsberatung bei uns interessiert.

Alles Liebe,

Verena & Cora

*Photocredits Bild 1 (von oben): Mila Zytka

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